Einen von gekegelten Unterleibsfrisuren und via elektronischer Übermittlung dargestellten Phallussymbole geprägten Abend erlebten wir bei unserem diesmaligen Familientreffen, das zudem zunächst danach aussah, als ob unsere Aggro-Kommune aus lediglich 4 verwaisten Members bestehen würde.

Denn zum offiziellen Start fanden sich eben gerade mal 30,77% der offiziell 13 AD’03ler am vereinbarten Treffpunkt ein. Sicherlich, Malle steht vor der Türe, aber außer unseren Globetrottern Käptn my Käptn Roller und Rene, der – wie wir erfahren durften – nur mit einem Feigenblatt beschürzt und ansonsten splitternackt auf dem Mofa durch die weite Prärie Portugals braust, hatten der Rest der Truppe eher fadenscheinige Alibis parat. Homepages bauen und bis spät abends irgendwas rumcontrollen sind jedenfalls keine guten Argumente gegen aufkeimende Unruhe hinsichtlich anzusetzender Strafmaßnahmen. Als dann aber schließlich die Stuttgarter Fraktion und auch Fabulous Fabi doch noch eintrudelten, waren wir zumindest zahlenmäßig in der Lage, die Kegelspiele zu beginnen. Schnell stellte sich heraus, dass die Bahn so ihre Tücken hatte. Ein nervtötendes Summen des durch einen von Cacau betriebenen Flaschenseilzugs weckte bei nicht wenigen Teilnehmern längst vergessene Tinnitus-Differenzialdiagnosen. Dazu zog ein imaginärer Magnet die Kugeln magisch an immer den gleichen, mittlerweile bereits ausgefransten Punkt. Ergebnis: Die Zielgenauigkeit war noch miserabler als gewohnt und Fussball entwickelte sich zum Endlosspiel, so dass Angel in Ruhe feststellen konnte, dass sich die von ihm bestellte Größe M unserer brandneuen Strandkollektion doch eher unvorteilhaft auf seine Lovehandles auswirken würde. Doch zunächst erntete er für dieses Statement nicht das verdiente Mitleid, sondern nur blanke Unwissenheit. Offensichtlich hatten die anderen Members vermutlich aufgrund fehlender Erfahrung im Business bislang relativ wenig Umgang mit Undercover-Begriffen wie Lovehandles. Also ließ sich Angel nicht lange bitten und übersetzte uns, um folgerichtig den verdienten Hohn und Spott zu kassieren.

Generell war Angel gut drauf an diesem Abend: Er wusste, wo Ersatzkreide war, aber das wusste nur er. Seine Nasenspraysucht hat er überwunden, indem er sich das Zeug nun in die Augen sprüht, was zur Folge hatte, dass er mit einem leichten Realitätsverlust davon ausging, sich nach 4 Hefe in 2 Stunden fahrtüchtig und noch unter der Promillegrenze zu bewegen. Zudem erklärte er unserer Servicekraft Miri in gekonntem Fachjargon, dass unser Spiel Kegeln heißt, nur um sich anschließend von ihr die von seinem Fluffy-Job herrührende Verspannung der Nackenmuslulatur massieren zu lassen. Was sonst noch passierte an diesem Abend ist kurz und schmerzlos zu berichten: Josy trimmte seine Kegelkugel zu einer ordentlichen Schenkelbürste, B-Man blieb seinem Fluch der Königsfotze treu, Steffco zertrümmerte mal zur Abwechslung nicht die armen Kegel am Ende der Bahn, sondern die Paneele der Wandverkleidung und Heiko setzte in Sachen Kommunikation weniger auf die Unterhaltung mit seinen Freunden als vielmehr auf ein Rendezvous mit seinem Blackberry.

Alles in allem war es aber wieder ein gelungener Abend, der definitiv nicht unter das Kapitel „vergeudete Lebenszeit“ fallen wird. Einziger Wermutstropfen: Unbekannte Täter im VfB-Umfeld begingen in der Zeit von 20-23 Uhr feige Sachbeschädigung an einem blauen Passat Kombi, indem sie einen Aufkleber am Heck selbigem rüde zerstörten und abzogen. Der Fahrer des Wagens nimmt dies persönlich und hat bereits Kontakt zur Lev-Ultra-Szene aufgenommen. Die Rache wird nicht lange auf sich warten lassen. Frauen, Familien und kleine Kinder sollten zum nächsten Auswärtsspiel von Leverkusen in Stuttgart nicht erscheinen. Wir werden das Stadion in Schutt und Asche legen. Soviel dazu, bleibt froh und friedlich meine Freunde, pflückt ein paar Blümchen für eure Herzallerliebste und bis anno dazumal. (Lev)